Gasförderung bringt Lebensraum Wattenmeer in Gefahr

Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) appeliert an natur- und lebensbezogene Vernunft der Mitglieder des Bundeskabinetts

Wattenmeer/Borkum. „Nicht nur die Nordsee, sondern sogar das eigentliche Naturschutzgebiet Wattenmeer geraten immer mehr in den Sog einer steigenden Industriealisierung”, befürchtet Bürgermeister Gerd-Christian Wagner. „Aktuell steht am Mittwoch 2. Juli dazu ein niederländisch-deutsches Abkommen auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts, bei dem es um Gasförderung nahe Borkum sowie eine Kabelverlegung durch eine erst vor kurzem entdeckte Rifflandschaft geht.”

Als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) sehe er die Gefahr, dass sobald diese neue Gasförderung nahe des Wattenmeeres erst einmal in Betrieb ist, würden weitere wirtschaftliche Aktivitäten wie Förderinseln, weitere Pipeline- und Kabelverlegungen oder noch mehr Öl- wie Gasförderungen nebst CCS wohl nur noch schwer verhindert werden können. „Ganz zu schweigen von der damit einher gehenden steigenden Bedrohung durch Unfälle, die insbesondere das Wattenmeer dauerhaft verseuchen könnten.” Gerade die Auswirkung der bisherigen Gasförderung in der Region Groningen mit ihren Erdbeben und Bodenabsenkungen zeige ja nun mehr als deutlich, was das Wattenmeer, und mit ihm die Inseln von Schiermonnikoog bis Borkum, Juist und Norderney mit einer Gasausbeutung zu erwarten haben.

„Zudem geht es hier bei der zu erwartenden Fördermenge nur um circa ein bis drei Prozent des deutschen Gasverbrauchs.” So entstehe aus Sicht der SDN der deutliche Eindruck, dass die Geschäftsinteressen eines Wirtschaftskonzerns über Natur und Menschen gestellt werde. Zumal, wenn dieser auch noch mit Gerichtsprozessen und Schadensersatz drohe. Vielmehr böten sich doch gerade jetzt verstärkte Überlegungen in Richtung alternativer Energien sowie Möglichkeiten zur Energieeffizienz an. „Es ist einfach an der Zeit nachhaltig umzudenken und nach wirklichen Lösungen zu suchen!“, appelliert Wagner an die natur- und lebensbezogene Vernunft aller verantwortlich Beteiligten und besonders an die Mitglieder des Bundeskabinetts. „Unser Weltnaturerbe muss einfach besser geschützt werden!“

Mit freundlicher Bitte um Veröffentlichung,

SDN Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.

– Pressestelle –

Peter Andryszak

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Wir laden den neuen Umweltminister direkt zu uns an die Nordsee ein

Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) regt an, mit dem neuen Umweltminister die Meeresschutz-Themen betreffend der Nordsee ortsnah näher zu diskutieren und den Dialog zu suchen

Deutsche Nordseeküste. „Nun ist die neue Bundesregierung seit gut einer Woche im Amt und somit auch der neue Bundesumweltminister Carsten Schneider”, stellt Bürgermeister Gerd-Christian Wagner als Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) fest. „Schlicht ein guter Zeitpunkt, ihn und seine Berater zu uns an die Nordsee zum näheren Kennenlernen einzuladen und dabei mit ihm den in seiner Antrittsrede erwähnten „ambitionierten Meeresschutz“ vor Ort zu diskutieren.”

Situation der Nordsee

„Insbesondere müssen wir uns dabei für einen verstärkten Schutz des natürlichen Wattenmeers einsetzen,“ betont Kapitän und Seelotse Ulrich Birstein, zweiter SDN-Vorsitzender, „und das besonders in Anbetracht der kontinuierlich steigenden Zahl von Offshore-Windparks und die damit einher gehenden Folgen für diesen einzigartigen Lebensraum.“ Der auf See produzierte Strom würde ja nun meist durchs Wattenmeer an Land gebracht. „Mittlerweile heißt es, dass mit mindestens 34 Kabelverlegungen unter den Inseln und Deichen nebst Kontrollen, Wartung, Reparatur und Rückbau zu rechnen wäre, wenn das aktuelle Ausbauziel allein für die deutsche Küste eingehalten werden sollte,“ so Birstein weiter. „Und nicht nur wir, auch die Niederlande sowie Dänemark bauen ebenso noch weitere Windparks.“ Alle riesig groß und mit starkem Einfluss auf Meeres- wie Luftströmungen im Lebensraum Nordsee. Hinzu kommen auch noch industrielle Einflüsse durch Erdgas- und Ölförderung wie -Explorationen, LNG-Transport wie -Anlandung, Schlick-Verklappung, Militär-Übungen plus alte -Hinterlassenschaften, CO2-Transport und -Einlagerung sowie die trotz aller Verringerungsvorschriften über Flüsse eingebrachten Schadstoffe. „Zu allem Überfluss kommen auch noch steigende Gefahren für Schiffshavarien hinzu, da die Schifffahrtswege auf See in den kommenden Jahren immer noch weiter eingeengt werden sollen.“

Info-Einladungen in den Norden

„Wir Initiativen sollten den Umweltminister und seine Fachberater einfach und immer wieder zu uns in den Norden einladen – direkt an die Küste und auf See“, regt der SDN-Vorsitzende an. „Und das möglichst im kleinen Kreis direkt vor Ort der dringlichen Themen; inclusive genügend Zeit und direktem Kontakt mit Akteuren der jeweiligen maritimen Themen.“ Die Devise müsse dabei immer lauten: Aus Fehlern der Vergangenheit wirklich zu lernen und fortan präventiv mit Priorität auf den Lebens-Schutz zu handeln. Der Lebensraum Nordsee dürfe einfach nicht zu einer Industriebrache und einem Abwassersammler verkommen, er verdient unsere besondere Obhut!

Mit freundlicher Bitte um Veröffentlichung,

SDN Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.

– Pressestelle –

Peter Andryszak

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