SDN hält CCS für eine Scheinlösung

Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN) äußert starke Bedenken gegen beabsichtigte Verpressung von CO (CCS) unter dem Nordseegrund als eine irrtümliche Lösung zum Klimaschutz

Deutsche Nordsee. „Die SDN hat gegen die Einführung und Förderung von CCS (Carbon Capture and Storage) erhebliche Bedenken“, erklärt Bürgermeister Gerd-Christian Wagner, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN). „Sie lehnt diese irrtümliche Lösung zum Klimaschutz entschieden ab!“ Es fehle zum Beispiel eine Bilanzierung zum wirklichen Nutzen einer CO₂-Verpressung im Nordseeuntergrund. Ferner gäbe es keine Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit und es läge ein Verstoß gegen die Vorgaben der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union vor.

„Die vorliegenden Referentenentwürfe verfestigten demnach den Weg, die Nordsee konsequent als Müllkippe zu nutzen und dabei den Schutz von Mensch und Natur erheblich zu gefährden“, ergänzt ihn sein Stellvertreter, Kapitän und Seelotse Ulrich Birstein. „Und das noch mehr, als in der Vergangenheit bereits schon geschehen.“ Mit einer Umsetzung von CCS in der Nordsee gebe es zukünftig weniger Anreize zur Emissionsvermeidung.

Aus heutiger Sicht sei nach Ansicht der SDN ein gesetzliches Komplettverbot von CCS in Deutschland, die Streichung aller CCS-relevanten Regelungen aus den vorliegenden Entwürfen, eine konsequente Fokussierung auf Emissionsvermeidung statt Speicherung und eine verbindliche Beteiligung der Küstenländer an allen Entscheidungen zur Nordsee-Nutzung der einzig richtige Weg.

Von daher fordere die SDN, vor Änderung der Gesetze und Etablierung einer „Ewigkeitstechnologie“, eine verbindliche Testphase von mindestens 10 Jahren in einem stark begrenzten Gebiet. Im Vorwege müssten mögliche Risiken beurteilt werden, bevor Fakten geschaffen würden und die Folgen des Handelns irreversibel seien. Ferner müssten viel stärker alternative Wege in den Blick genommen werden.

Die SDN fordert daher auch, Ressourcen auf echten Klimaschutz zu lenken und zu konzentrieren.

Mit freundlicher Bitte um Beachtung und Veröffentlichung,

SDN Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V.

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– Pressestelle –

Peter Andryszak

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Zusatz-Info:

Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste e.V. (SDN)

ist ein überregionaler und gemeinnütziger Umweltschutz-Dachverband, der 1973 aufgrund umfassender Verschmutzungen der Nordsee ins Leben gerufen wurde. Seitdem engagiert sich die Schutzgemeinschaft sachlich-fachlich und partei-übergreifend für den Schutz der Nordsee als Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum. Sie dient rund 200 Kommunen, Landkreisen, Naturschutzvereinen, Instituten, Verbänden und Einzelmitgliedern als Sprachrohr in die Öffentlichkeit sowie die Ministerialverwaltungen und Parlamente des Bundes und der vier Nordsee-Küsten-Länder. Gemeinsames Ziel: die Eigenarten und Schönheiten der Nordsee, des Wattenmeeres und der angrenzenden Küste vor schädigenden Eingriffen durch den Menschen zu schützen und Probleme des Nordseeschutzes einer Lösung zuzuführen.

Einige Maßnahmen der letzten Jahrzehnte, bei denen die SDN als Lobbyverband die Belange der Küste vertreten hat und die inzwischen als weitgehend abgearbeitet gelten dürften, sind die Dünnsäure-, Abfall-, und Klärschlammverklappung, das Notschleppkonzept, Antifouling, Luftüberwachung, Ballastwasser, Tankreinigung, MARPOL I bis IV sowie die Anschaffung moderner Notschlepper für Nord- und Ostsee, wie aktuell auch der Unterelbe.